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Portrait: Franziska Neubecker. Initiatorin und Gründerin der LichtwarkSchule. Foto: Dr. Reimar Palte
Franziska Neubecker. Foto: Dr. Reimar Palte

Die Geschichte der LichtwarkSchule

Initiatorin und Gründerin der LichtwarkSchule ist Franziska Neubecker, Vorsitzende des Hamburger Kunstfördervereins Lichtwark-Gesellschaft e.V. „Ich selbst war ein Kind, das immer um die Ecke gedacht hat“, sagt die 65-Jährige, die nach acht Pflichtschuljahren zunächst eine Lehre machte und Jahre später eine Künstleragentur gründete. „Ohne die Kunst wäre ich heute nicht das, was ich bin.“

 

2008 hat die Arbeit der LichtwarkSchule damals noch unter dem Dach der Lichtwark-Gesellschaft begonnen. Schnell wurde klar, wie groß der Bedarf ist und dass es eine eigene Organisation braucht. 2010 gründete Franziska Neubecker eine gemeinnützige Unternehmensgesellschaft (gUG), in der sie bis heute ehrenamtlich geschäftsführende Gesellschafterin ist.

 

Ihre Idee ist, dem Nachwuchs Lust auf Bilder machen: Im Blick hat sie neben den besonders Begabten vor allem Kinder, die es schwer haben in der Schule oder einfach übersehen werden, weil sie still sind. Neubecker sieht in der LichtwarkSchule auch eine Chance, die soziale Integration zu fördern und hofft, dass ihr Projekt bundesweit Schule macht.

 

Die LichtwarkSchule wächst und wächst. Bis 2018 konnten bereits über 1.800 Kinder die Kurse der LichtwarkSchule besuchen. Eine unabhängige wissenschaftliche Evaluation hat die Wirksamkeit dieses Ansatzes nachgewiesen.


Portrait Alfred Lichtwark. ⓒ Carolin Beyer
A. Lichtwark ⓒ Carolin Beyer

Die LichtwarkSchule beruft sich auf Alfred Lichtwark, den Begründer der Museumspädagogik und Kunsterziehungsbewegung.

 

Alfred Lichtwark wurde 1852 in Hamburg geboren, er war Kunsthistoriker, erster Direktor der Hamburger Kunsthalle und Kunstpädagoge. Früh erkannte er die integrierende Kraft der Kunst. Kunst ist für alle da und ist kein „Elfenbeinturm“ für die gebildete Schicht. Mittels der Kunstbetrachtung und der kreativen Auseinandersetzung mit Kunst können Werte und Bildung vermittelt werden, unabhängig von sozialer oder kultureller Herkunft.

 


Das pädagogische Konzept

Das pädagogische Konzept der LichtwarkSchule folgt der Grundidee von Alfred Lichtwark, der für ein entdeckendes Lernen bei Kindern warb. Die sinnliche Entdeckung der Welt ist ein Bildungsprozess, der als eine wichtige Quelle der Erfahrung und des Lernens am Anfang steht. Im kreativen Prozess setzen sich die Kinder ins Verhältnis zur Welt. Damit erweitern sie ihre Vorstellungskraft und ihr Denken. Auch erleben sie Genuss, der aus der Versunkenheit und dem Staunen für das wahrgenommene Phänomen ausgeht. Am Ende des Prozesses ist ein Werk aus ihrer Fantasie und ihren Händen entstanden. Mit dem eigenen Werk haben die Kinder etwas geschaffen, das in einem kulturellen Kontext steht und Ausdruck – oder auch Sprache – ihrer inneren Welt ist.

Mit diesem Ansatz fördert die LichtwarkSchule aktiv die kulturelle Teilhabe und Integration, die angeregt werden durch den eigenen künstlerischen Ausdruck. Die Kinder erleben eine – manchmal erstmalige – Wertschätzung für ihre Fähigkeiten. Sie werden angeregt, ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen und ohne Angst zu experimentieren.

 

Die Künstler*innen unterstützen diesen Prozess, ohne zu bewerten oder zu deuten. Dieser „Raum der Freiheit“ fördert die angstfreie Kommunikation und den Austausch der Kinder untereinander. Die Kinder lernen aus sich heraus, sich der Gruppe oder auch anderen Kindern mitzuteilen – verbal oder auch nonverbal. Die Künstler*innen verstehen sich als Entwicklungsbegleiter der Kinder. Neben den Freiräumen, die sie entstehen lassen, vermitteln sie auch Wertschätzung und Respekt im Miteinander und mit sich selbst – aber auch dem Material gegenüber. Über das Einhalten von Regeln und das gleichzeitige Eröffnen von Freiräumen lernen die Kinder einen neuen Handlungsrahmen kennen auf der Grundlage der Wertschätzung gegenüber sich selbst und ihrer Umwelt.

Die Künstler*innen sind verlässliche Ansprechpartner für die Kinder bei ihrem offenen künstlerischen Prozess und ihrer Suche nach eigenen Lösungen. Sie nehmen keine Lösungen vorweg, sondern stehen den Kindern bei der Suche nach einer Lösung mit Rat und Tat zur Seite. Sie nehmen Rücksicht auf die Andersartigkeit und das Arbeitstempo jedes Kindes.


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